Stammtisch im Hotel »Deutsche Eiche« mit Dr . Hans-Georg Faust / Attraktionen sollen Besucher anlocken / Weiterer Besuch geplant
Im Hotel »Deutsche Eiche« diskutierte Dr . Hans-Georg Faust mit zahlreichen Gästen über die Situation im Landkreis. Foto: Roeben
Dassel (cro). Joachim Stünkel freute sich, den
Politiker in Dassel zu »Diskussionen in lockerer
Runde« begrüßen zu können, schließlich habe
man nicht jeden Tag die Ehre, mit einem Mit-
glied des deutschen Bundestages »hautnah« in
Kontakt zu kommen. Auf seinen Wanderungen
habe Faust einen großen kulturellen Erfahrungs-
schatz sammeln und die Infrastruktur vor Ort
miterleben können, betonte Stünkel.
Bei seinen Touren durch den Wahlkreis habe
er viele Kenntnisse gewonnen, aber auch viele
Probleme gesehen, berichtete Faust. Ziel müsse
es deshalb sein, Lösungen zu finden, die es er-
möglichten, Mittel so einzusetzen, dass die Re-
gion trotz des demographischen Wandels wei-
terhin lebenswert bleibe. »Dassel ist ein gutes
Beispiel für eine lebendige Kommune«, lobte er
und hob besonders die Sanierung der Innenstadt
und das Museum als »Schmuckstück« hervor.
»Jammern bringt einen nicht weiter«, unter-
strich das Bundestagsmitglied. Vielmehr müsse
man unabwendbare Änderungen annehmen, sich
aber auch um aktuelle Probleme kümmern. Auch
wenn er heute keine Patentlösungen anbieten
könne, so biete der Stammtisch doch eine gute
Basis, um gemeinschaftlich zu diskutieren und
mögliche Lösungswege aufzuzeigen.
Neben einer adäquatenmedizinischen Versor-
gung müsse auch eine ausreichende Internetver-
sorgung für die Bürger sichergestellt werden.
Gefragt seien zudem »Mobilitätsideen«: »Wir
müssen uns fragen, wie man auch die ältere Ge-
neration dazu bringen kann, attraktive Orte in
der Umgebung zu besuchen.« Um ein Mitein-
ander von Jung und Alt zu forcieren, könne man
kleine Läden wiederbeleben, schlug die Runde
vor. Eine solche Idee, sagte Faust, sei prinzipiell
lobenswert, müsse aber auch von allen Beteilig-
ten getragen werden. Grundsätzlich müsse man
»Highlights schaffen, um Leute anzulocken.«
Um Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaf-
fen und zu erhalten, müssten infrastrukturelle
und telekommunikative Aspekte stimmen. »An-
dererseits ist es in der heutigen Zeit natürlich
auch schwer,Unternehmen dazu zu bringen, Ar-
beitsplätze in einer Region zu schaffen, in die es
das Unternehmen eigentlich nicht zieht.« Eine
»Verzahnung von Wirtschaft, Schulen und Un-
ternehmen, um Jugendliche zu binden«, mahnte
Joachim Stünkel an.
»Jammern bringt nichts, wir müssen ins
Gespräch kommen.« Da das Handwerk immer
gebraucht werde, müsse man es fördern: »Unser
Ziel muss es sein, die Bereitschaft derMenschen
zu wecken.«Grundsätzlich, empfahl Faust, seien
»erfolgsversprechende Geschäftsideen« gefragt
– so könne man beispielsweise kulturelle Sehens-
würdigkeiten in Förderprogramme umsetzen:
»Das muss dann aber nachhaltig geschehen.«
Neben regionsspezifischen Diskussionen stan-
den im zweiten Teil der Veranstaltung auch
übergreifende Themen wie die Einführung der
elektronischen Gesundheitskarte, notwendige
medizinische Versorgungsmöglichkeiten und
die Folgen der weltweiten Wirtschafts- und
Finanzkrise, »die wir leider noch erleben wer-
den«, auf der Agenda. »Es wird eine Riesenauf-
gabe für uns sein, für einen wirtschaftlichen Auf-
schwung zu sorgen«, konstatierte er. Um selbst
die Zukunft gestalten zu können, müsse man
unbedingt wählen gehen, empfahl Faust den
Anwesenden abschließend.
Joachim Stünkel dankte dem Bundestags-
mitglied und überreichteGeschenke: »Wir brau-
chen die Bundespolitik in unserer Region«, un-
terstrich er. Umso schöner sei es deshalb,
Hans-Georg Faust noch vor den Bundestags-
wahlen im September er-
neut begrüßen zu können.